Projektwoche

Projektwoche „Unsere Welt ist bunt“ (3.-7.6.2024)

Fünf Tage lang lief der Unterricht an der KGS Sinzenich in vollkommen anderen Bahnen.
Unter dem Motto „Unsere Welt ist bunt“ hatten sich die Lehrerinnen der Schule im Vorfeld viele Gedanken gemacht und sieben Projektgruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten entwickelt. Ansprechende Plakate mit Informationen zu den einzelnen Projekten waren im Vorfeld aufgehängt und von den Kindern klassenweise besucht worden. Nach einigen Tagen durften sich alle Schüler und Schülerinnen für drei Projekte entscheiden, von denen sie auf jedem Fall einem zugeordnet werden sollten.
Kurze Zeit später erhielten alle Kinder eine Einladung zu der Projektgruppe, in die sie zugeteilt worden waren. Und erst jetzt erfuhren sie, mit welcher Lehrerin sie die kommende Woche verbringen würden – das war für alle sehr spannend.
Und dann begann endlich eine aufregende Woche, in der sich die Kinder, durchgemischt und jahrgangsübergreifend, statt des üblichen Schulstoffs mit anderen und teilweise auch vollkommen neuen Themen beschäftigten.
Um eine Vorstellung der Projektgruppen zu erhalten, verdient es jede Gruppe, näher vorgestellt zu werden.

Spiele
Eine Woche lang wurden Spiele aus unterschiedlichen Ländern ausprobiert. Dabei stand jeden Tag ein anderer Kontinent im Focus. Die Kinder lernten Brett-, Kreis- und Ballspiele für drinnen und draußen kennen und konnten feststellen, dass viele „unserer“ Spiele ganz ähnlich von Kindern überall auf der Welt gespielt werden. Aus einfachen Materialien wurden dabei auch Spiele selber hergestellt und ausprobiert. Eine selbsterstellte Spielekartei soll dafür sorgen, dass die neuen Spiele nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

Kunst über (fast) alle Kontinente
Künstlerische Tätigkeiten bzw. Produkte aus fast allen Kontinenten wurden in dieser Gruppe thematisiert. So waren Traumfänger, „das Auge Gottes“ und kreative Alpakas aus Amerika im Angebot. Zu Asien wurden Schlüsselanhänger und Fächer gebastelt, aber auch chinesische Drachen. Australien brachte Bilder vom Uluru, aber auch von den Aborigines. Afrika war mit Trommeln und Masken vertreten. Zudem wurde freies Malen zu verschiedenen europäischen Künstlern angeboten. Damit auch die Theorie nicht zu kurz kam, gab es einen gut sortierten Büchertisch, an dem man sich über die unterschiedlichen Schulsysteme und auch Kindheiten in den verschiedensten Ländern informieren konnte.

In der Projektgruppe Sportarten der Welt wurde sich natürlich viel bewegt, aber wurden auch viele theoretische Informationen in der Verbindung Sport auf den unterschiedlichen Kontinenten betrachtet. Unter anderem gestaltete diese Gruppe einen Line dance, der natürlich auf dem Schulfest aufgeführt wurde, und spielte Basketball und Fußball.

Afrika
Eine ganze Woche beschäftigten sich die Kinder dieses Projekt mit dem großen Kontinent Afrika. Flora und Fauna, die Menschen dort, afrikanische Rhythmen und Musikinstrumente spielten dabei eine große Rolle. Natürlich wurde auch hier fleißig gebastelt und es entstanden u.a. afrikanische Trommeln, Rasseln aus Glühbirnen und Bilder, die die Tier- und Pflanzenwelt Afrikas darstellten.

Handarbeiten in aller Welt
Quer durch die Kontinente beschäftigte sich diese Gruppe mit handarbeitlichen und künstlerischen Themen, die kreativ und differenziert angegangen wurden. Es wurden nordamerikanische Traumfänger und Puppen hergestellt, mexikanische Oje de dios gebastelt, indische Suriya Tüten bemalt, bestickt und mit Spiegelfensterchen beklebt sowie verschiedene Knüpf-, Strick- und Häkeltechniken ausprobiert. Für das Dot Painting aus Australien wurde mit Acrylfarbe gearbeitet und die sehr aktuellen Verschenksteine, ursprünglich aus den USA kommend, angefertigt. Exemplarisch wurde das Leben einzelner Kinder aus verschiedenen Ländern genauer betrachtet und mit unserem Leben in Deutschland verglichen.

In der Projektgruppe "Wir sind Kinder einer Welt" wurde die eigene Lebensweise mit der von Kindern in anderen Ländern verglichen. Durch Recherchen am I-Pad und das Schauen von Filmen erhielten die Kinder Informationen zu "ihrem" Kontinent und notierten die Ergebnisse auf einer überdimensionalen
Weltkarte. Auch ein großes Gemeinschaftskunstwerk in 3D entstand während der Projektzeit. Am Tag des Schulfestes präsentierte die Gruppe schließlich ein afrikanisches Mutmachlied als Trommelstück, das Lied "Wir sind Kinder einer Welt" und einen Tanz zu dem Hit "Globus" von Namika.

Die Projektgruppe „Theater“ beschäftigte sich mit unterschiedlichen Sprachen, die von Kindern auf dieser Welt gesprochen, aber auch geschrieben werden. Natürlich sollte diese Idee am Ende in ein Theaterstück münden und so fertigten die Kinder dieser Gruppe ein Theaterstück zum Thema „Sprachen auf der Welt“ an und kümmerten sich auch um die passende Kulisse. Selbstverständlich wurde das Stück zum Schulfest von den aufgeregten Darstellern unter großem Applaus aufgeführt. Selten wurden so viele unterschiedliche Sprachen auf unserem Schulhof gehört.

Schulfest im Anschluss an die Projektwoche
„Wenn Engel feiern, strahlt die Sonne“ - war der Satz, der am Freitag, den 7.6.2024, immer wieder mal fiel. Nach einigen Jahren Pause durften wir endlich wieder ein Schulfest feiern. Auf dem Schulhof ging es um 15 Uhr mit einer Begrüßung durch unsere Schulleitung Frau Jung los. Zur Unterstützung hatte diese sich ein paar Kinder dazu geholt, die gemeinsam mit Frau Jung die Gäste begrüßten, von unserer Projektwoche erzählten, aber auch das Thema unserer Projektwoche erläuterten.
Gemeinsam sangen alle Kinder und Lehrerinnen das Lied „Wir sind alle Kinder dieser Welt“, zu dem wir uns jeden Morgen alle zusammen auf dem Schulhof getroffen und auf unseren Projekttag eingestimmt hatten.
Anschließend führten die Kinder der Projektgruppe „Sport“ einen Line-Dance in der Turnhalle auf. Auch unsere Betreuung hatte es sich nicht nehmen lassen etwas mit den Kindern einzustudieren und steuerte zwei flotte Tänze bei. Selbstverständlich wurde um Zugaben gebeten, die auch erfüllt wurden.
Nun konnten endlich die unterschiedlichen Spielestände eröffnet werden. Jede Klasse hatte sich im Vorfeld für einen Stand entschieden, den sie nun in Eigenregie organisierten: Dosenwerfen, Kegeln, Spritzkick, Wikingerschach, ein Staffellauf mit Hindernissen, eine Zielscheibe, der beliebte Riesenfallschirm und andere tolle Spiele galt es mit einem Spielepass „abzuarbeiten“.
Eis, Kuchen, Würstchen und Salate sowie viele unterschiedliche kühle und warme Getränke sorgten zwischendurch für Erfrischung.
In einzelnen Klassenräumen waren die Ergebnisse der unterschiedlichen Projektgruppen zu bewundern und die Kinder führten ihre Eltern stolz herum und ernteten viel Lob für ihre selbsterstellten Werkstücke.
Ohne die vielen helfenden Elternhände, schon im Vorfeld des Festes, aber auch am Tag selber, wäre unser Fest in keinster Weise so schön geworden, wie es dann letzten Endes an diesem Freitag wurde. Die leckeren Salate und Kuchen kamen alle von „zu Hause“ und wurden großzügig gespendet. Aber auch Bierzeltgarnituren, Kühlwagen und -schränke, die Gefriertruhe und jede Menge Zeit und Knowhow um all das auszuleihen, aufzubauen und auch wieder abzubauen wurden in Elternregie gemanagt. Wir danken sehr dafür und freuen uns, dass unsere Schule auf diese vielen treuen Helfer zählen kann.
Eine Überraschung gab es aber auch noch zum Fest: 300 Euro wurde der Schule von Frau Porschen und von Frau Vogel überreicht. Dieses Geld war der Gewinn des Dorftrödels in Sinzenich, der traditionell anschließend an eine Institution in Sinzenich vergeben wird. Es musste gar nicht lange überlegt werden, was mit diesem Geld angefangen werden könnte, denn die Kinder hatten im Schülerparlament in der letzten Zeit immer wieder mal über die Idee einer „Friedensbrücke“ nachgedacht. Wir freuen uns, dass wir diese Idee nun realisieren können und sind gespannt, wie die Friedensbrücke unser Miteinander bereichern wird.

Ein Teil des Erlöses unseres Schulfestes wollen wir der Organisation https://identafrica.org spenden. Eric Essam, der Gründer der Organisation, war am Schulfest vor Ort und beantwortete Fragen zu diesem Projekt. Der andere Teil des Erlöses geht an unseren Förderverein und kommt damit allen Kindern unserer Schule zugute.
Mit dem Schulfest hatten wir einen würdigen Abschluss unserer Projektwoche. Aber alle, Kinder wie Lehrerinnen, hatten zudem schon während der Projektwoche festgestellt, wie interessant und wirklich spannend es ist, mal mit anderen Kinder in vollkommen anderen Konstellationen als in der üblichen Klasse und dann auch noch zu anderen als den schulüblichen Themen zu arbeiten und zu sein. Von daher hatte sich diese Woche, nicht nur in den vorzeigbaren Ergebnissen, gelohnt und sicherlich für alle Beteiligten einen Mehrwert gehabt, der zeigt, wie wichtig es ist, das normale schulische Arbeiten zumindest ab und an aufzubrechen und neu zu mischen.